Fakten zu Landwirtschaft und Hunger

Ausgangslage für den Weltagrarbericht war die Tatsache, dass es trotz wissenschaftlichen und technischen Fortschritts nicht gelungen ist, alle Menschen auf der Erde mit ausreichender Nahrung zu versorgen. Jeder sechste  Mensch auf der Welt leidet unter Hunger, obwohl seit Jahrzehnten weltweit so viele Nahrungsmittel erzeugt werden, dass bei einer gerechten Verteilung alle Menschen ernährt werden könnten.

Fakten

  • Noch immer leiden 868 Millionen Menschen unter Hunger. Über 70% der Hungernden leben auf dem Land: Dort, wo Nahrung produziert wird.
  • 40% der Weltbevölkerung (2,6 Milliarden Menschen) leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. 90% der 525 Mio. landwirtschaftlichen Betriebe weltweit sind kleinbäuerliche Betriebe (< 2 ha).
  • Sie bewirtschaften etwa 60% der weltweiten Anbaufläche und tragen substanziell zur Nahrungsmittelproduktion bei.
  • Millionen von Kleinbauern sind von den Märkten ausgeschlossen und stehen in Konkurrenz zur hoch subventionierten Landwirtschaft in den Industrieländern. In Europa werden jährlich 40 Milliarden Euro an landwirtschaftlicher Förderung gezahlt.
  • Viele Länder, deren Bevölkerung unter Hunger leidet, produzieren Futtermittel und Energiepflanzen für die Industrienationen. Die Nahrungsversorgung der heimischen Bevölkerung wird dadurch an den Rand gedrängt.
  • Weltweit verschlechtern sich die Böden. 38% davon sind landwirtschaftliche Nutzflächen.
  • In der Landwirtschaft werden 70% des weltweiten Süßwassers verbraucht. Bodennährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium werden erschöpft.
  • 10% der weltweit bewässerten Flächen sind versalzt.
  • Pestizide und Düngemittel beeinträchtigen die Qualität von Luft, Böden und Wasser negativ. Die Düngung mit Stickstoff für den Anbau von Nutzpflanzen hat erheblich zugenommen.
  • Der Verlust der biologischen Vielfalt und deren wichtigen agrarökologischen Funktionen beeinträchtigt die Produktivität insbesondere in Ländern Afrikas und Lateinamerika.

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