In Landwirtschaft investieren - aber richtig! Das Recht auf Nahrung Wirklichkeit werden lassen

Investitionen in Landwirtschaft sind dringend erforderlich. Wie sie aussehen müssen um das Recht auf Nahrung Wirklichkeit werden zu lassen, muss in Partizipation mit den Bauern und Bäuerinnen gestaltet werden. Das einfache Verteilen von Saatgut und Dünger wird nicht ausreichen. Agrarkonzerne dürfen durch öffentliche Entwicklungshilfe keinen vereinfachten Marktzugang erhalten oder die Ausbildung von Bauern übernehmen. Zu allererst muss die Produktion von Nahrungsmitteln für den direkten Verzehr für Menschen stehen. Lokale Erzeugung muss Vorrang haben vor Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen oder Produktion von Cash Crops für den Weltmarkt.

Verunsichert durch hohe Verluste an den Börsen und Blasen an Immobilienmärkten, konzentrieren sich nationale und internationale Investoren zunehmend auf Investitionen in Land, Wasser und Nahrungspflanzen. Dies hat zum Phänomen des „land grabbing“ geführt und zu hohen Pachtpreisen in Europa und anderswo. Es ist wieder „in“ in die Landwirtschaft zu investieren. Dabei stehen aber nicht die 500 Mio. Kleinbauern im Mittelpunkt des Interesses obwohl sie den wichtigsten Beitrag zur Erzeugung von Nahrungsmitteln leisten.

Wer investiert in Landwirtschaft, mit welchen Interessen und wie?

Wie sollten sinnvolle Investitionen in die Landwirtschaft gestaltet sein, die das Recht auf Nahrung umsetzen?

Wer profitiert von Public Privat Partnerships (PPPs) und wer trägt die Risiken?

Wer legt die Rahmenbedingungen fest und gestaltet die Ziele?

Mit verschiedenen Publikationen, Veranstaltungen und einem Infostand beim Kirchentag (2.-8. Juni in Stuttgart) wird die Agrar Koordination in 2015/16 Öffentlichkeitsarbeit zu diesem wichtigen Thema machen und sich für Investitionen in der Landwirtschaft einsetzen, die den 500 Millionen Kleinbauern zu Gute kommen.

Die Rolle von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen

Die meiste Nahrung wird weltweit von 500 Millionen Kleinbauern und –bäuerinnen produziert. In Asien und Afrika stellen sie 80% der verbrauchten Nahrungsmittel her. Trotzdem sind es die Menschen auf dem Land, die am häufigsten von Hunger und Armut bedroht sind.

Woran liegt es, dass trotz einer weltweit mehr als ausreichenden Agrarproduktion noch immer fast eine Milliarde Menschen hungern?

Investieren tun auch große internationale Konzerne der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die sogenannten Public Private Partnership Projekte finden sich in einer Initiative der G8 (New Alliance for Food Security), in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (German Food Partnership) oder in so genannten Wachstumskorridoren in vielen afrikanischen Staaten.

Es besteht der Verdacht, dass die Rechte der örtlichen Bevölkerung in den meisten Fällen nicht geachtet werden, dass sie ihre Lebensgrundlagen, und dabei insbesondere ihr Land und den Zugang zu Wasser verlieren.  Während es ohne Zweifel wahr ist, dass Investitionen nötig sind, stellt sich die Frage, ob der beschrittene Weg der Privatwirtschaft ein zukunftsfähiger Weg ist.



Die Agrar Koordination diskutiert zum Thema Agrarinvestitionen. Welche Rolle spielen internationale Agrarkonzerne in der Gestaltung der Agrarproduktion? Haben sie die Lösungen für eine nachhaltige, vielfältige Landwirtschaft für  Kleinbauern? Oder sind es eher lokale Ansätze mit einer agrarökologischen Ausrichtung, Ökolandbau oder Agroforstwirtschaft? 

Posterausstellung

Poster 1: Mit industrieller Landwirtschaft den Hunger bekämpfen?

Poster 2: Agrarökologie fördern - Kleinbauern stärken

Poster 3: Konzentraionsprozesse in der Saatgutindustrie

 

Diese 3 Poster können als Ausstellung bei uns ausgeliehen werden. Die Poster sind aus wetterfestem Stoff, mit Ösen und einer Schlaufe für einen Stab zum Aufhängen, Format A1.

Die Poster gibt es auch in Papierformat (A2) und können über unserem Shop (Bildungsmaterial) bestellt werden.

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