Dienstag, 07.12.2021 | 16:00 - 18:00 UHR
Der Welternährungsgipfel der Vereinten Nationen hat versäumt, echte Lösungen für die so dringend notwendige Ernährungswende aufzuzeigen. Zivilgesellschaftliche Organisationen weltweit kritisieren, dass wirksame Regulierungen von mächtigen Agrar- und Ernährungskonzernen nicht auf der Gipfelagenda standen und die Machtgefälle innerhalb des Ernährungssystems nicht ausreichend thematisiert wurden. Wir wollen unsere erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Ernährung und Demokratie“ fortsetzen und in zwei Online-Diskussionen anhand konkreter Beispiele diskutieren, mit welchen Regulierungen Regierungen Ernährungssysteme gerechter und gesünder gestalten können.
Wir diskutieren gemeinsam mit:
Ob zum Spargelstechen, zur Erdbeerernte oder zur Weinlese – Saisonarbeiter*innen aus Mittel- und Osteuropa sind seit Jahrzehnten eine wichtige Stütze der deutschen Landwirtschaft. Deutschlands wirtschaftliche Abhängigkeit von innereuropäischer Arbeitsmigration und die prekären Arbeits- und Wohnverhältnisse der landwirtschaftlichen Saisonarbeitskräfte rückten zu Beginn der Coronapandemie in den Fokus der Medien.
Zur Verhinderung eines Arbeitskräftemangels verabschiedete die Bundesregierung Maßnahmenpakete, doch eine grundlegende Verbesserung der Situation von Saisonarbeiter*innen stand nicht im Zentrum. Um in Zukunft den Bedarf an landwirtschaftlichen Saisonarbeiter*innen zu decken, werden vermehrt Menschen aus dem EU-Ausland rekrutiert, die weniger Rechte als EU-Bürger*innen haben. Ihr Aufenthaltsrecht ist direkt an das Arbeitsverhältnis geknüpft, was ihre Abhängigkeit von Arbeitgeber*innen verschärft und erschwert, sich gegen Arbeitsrechtsverletzungen zu wehren.
Unter welchen Bedingungen arbeiten und leben migrantische Saisonarbeiter*innen in der deutschen Landwirtschaft? Was sind aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen (bundesweit, EU-Ebene, global)? Welche politischen Ansätze gibt es für faire Arbeitsbedingungen?
Die Veranstaltung wird zusammen mit INKOTA netzwerk und FIAN organisiert.