Das Buch ist eine Sammlung von Texten aus den letzten 20 Jahren von Prof. Antonio Andrioli. In Deutschland ist der gebürtige Brasilianer seit vielen Jahren für seinen Kampf gegen gentechnisch veränderte Soja und für seinen Einsatz für Kleinbäuerinnen, Kleinbauern, Indigene und Landlose bekannt. Die Texte im Buch sind alle während seiner Aufenthalte in Deutschland und Österreich publiziert worden, inhaltlich sind die meisten Themen jedoch mit Brasilien verbunden. Die Auseinandersetzung um die Gentechnik in der Sojaproduktion ist der rote Faden, die mit großer Sorge begleitet wird. Hinzu kommt jedoch eine Entwicklung die Hoffnung schafft. In Brasilien ist Andrioli Teil einer agrarökologischen Bewegung und von 2009 bis 2019 beim Aufbau einer neuen staatlichen Universität (UFFS) aktiv, die ihre Studiengänge auf Agrarökologie basiert und Teilhabe lebt. Eine beeindruckende Entwicklung, die durch die aktuelle brasilianische Regierung in Gefahr gerät.
Zum einen gelingt es dem Autor, Ereignisse und Entwicklungen in Brasilien aus der Perspektive im Ausland zu sehen und Denkanstöße zu geben. Zum anderen fließen seine wertvollen Erfahrungen aus der lebendigen Entwicklung von Agrarökologie in Südbrasilien in das Buch ein.
Für alle, die sich mit der (Neu)gestaltung von Landwirtschafts- und Ernährungssystemen beschäftigen unbedingt zu empfehlen, für Brasilieninteressierte sowieso und zum Weiterdenken allemal.
2020 oekom Verlag, München
ISBN 978-3-96238-260-5