Kennen Sie Filme oder Bücher über Monsanto? Immer wieder wird einen
intensiver Filz zwischen Konzern und Aufsichtsbehörden aufgedeckt. Doch
St. Louis, der Firmensitz des Round-up- und Agent-Orange-Herstellers, ist
weit weg. Wie aber sieht es in Deutschland aus? Warum werden hier Jahr für
Jahr immer neue Felder angelegt, obwohl 80 Prozent der Menschen keine
Gentechnik im Essen wollen? Warum fließen Steuergelder auch dieser 80
Prozent fast nur noch in die Gentechnik, wenn es um landwirtschaftliche
Forschung geht?
Der Blick hinter die Kulissen der Gentechnik mit ihren mafiosen Strukturen
und skandalösen Zustände bei Genehmigungen und Geldvergabe bietet eine
erschütternde Erklärung, warum die überwältigende Ablehnung und der
gesetzlich eigentlich vorhandene Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft
(einschließlich Imkerei) gegenüber der grünen Gentechnik so wenig Wirkung
hat. Denn: In den vergangenen Jahrzehnten sind alle relevanten Posten in
Genehmigungsbehörden, Bundesfachanstalten und geldvergebenden Ministerien
mit GentechnikbefürworterInnen besetzt worden. Die meisten von ihnen sind
direkt in die Gentechnikkonzerne eingebunden. Mafiose Geflechte von
Kleinstunternehmen und seltsamen Biotechnologieparks names Biotechfarm
oder Agrobiotechnikum sind entstanden, zwischen denen Aufträge und Gelder
erst veruntreut und dann hin- und hergeschoben werden, bis sich ihre Spur
auf den Konten der Beteiligten verliert. Es wird Zeit für einen Widerstand
an den Orten der Seilschaften.
In der Veranstaltung werden minutiös die Seilschaften zwischen Behörden,
staatlicher und privater Forschung, Konzernen und Lobbyorganisationen
durchleuchtet. Genauere Blicke lohnen auf die Genehmigungsbehörde BVL
(Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsichergheit und deren
Beratungsstellen JKI und ZKBS. Dann sollen beispielhaft zwei Zentren der
grünen Gentechnik vorgestellt werden: Das AgroBiotechnikum in Groß
Lüsewitz mit seinen Firmengeflechten um biovativ und BioOK und die
Biotechfarm in Üplingen mit dem sachsen-anhaltinischen Gentechfilz um
InnoPlanta.
Den Abschluss bildet ein Ausblick auf Möglichkeiten des Widerstandes.