Monsanto Übernahme von Bayer vorerst gestoppt

31.08.2017

Die EU-Kommission hat den Übernahmeplänen vorerst kein grünes Licht gegeben und weitet nun die kartellrechtliche Prüfung aus.

Die EU-Kommission erklärte, in eine intensive Prüfung der geplanten Fusion einsteigen zu wollen und kritisierte die bisher von Bayer angebotenen Verkäufe von Unternehmensteilen (divestments) für unzureichend. Als neue Entscheidungsfrist legte sie nun den 8. Januar fest.

In der Begründung verweist die Kommission auf den massiven Protest und lässt durchblicken, dass sie viele Bedenken teilt: Durch die Übernahme würde der weltweit größte Agrar-Chemiekonzern mit enormer Macht über die Märkte für Saatgut und Pestizide entstehen. Die Marktkonzentration führt zu höheren Nahrungsmittelpreisen, zu einem Verlust der Vielfalt unserer Nutzpflanzen und zur Abhängigkeit der Bäuerinnen und Bauern von den Profitinteressen der Konzerne. Innerhalb von 90 Tagen fällt die EU-Kommission ihre endgültige Entscheidung. Wenn wir jetzt nicht lockerlassen, haben wir die Chance, den Zusammenschluss von Bayer und Monsanto zu verhindern!

Die Agrar Koordination hatte beim 36. Kirchentag in Berlin eine Resolution "Gegen die Zusammenschlüsse / Übernahmen der größten Agrarchemieunternehmen der Welt" eingereicht, die angenommen worden ist.

Die Resolution richtet sich gegen die Firmenzusammenschlüsse von Dow Chemical mit DuPont, Monsanto mit Bayer, und Syngenta mit Chem China.

Diese drei entstehenden Firmen könnten 70% des Welt- Agrarchemiemarktes kontroliieren und 60% des Saatgutmarktes. Ihr politischer Einfluss wäre unangefochten und würde das Nahrungssystem beeinflussen.

Hier geht es zur kompletten Resolution.

 

Antwortschreiben von Herrn Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, vom 28.7.2017

Antwortschreiben von EU Kommissarin Vestager vom 10.08.2017

AGRAR KOORDINATION & FIA E.V | STAND 2024