Wie unfair ist der Kaffeehandel aktuell?
Hier erfährst du mehr über Missstände im Kaffeehandel und Handlungsoptionen
Menschenrechte und existenzsichernde Einkommen in Kaffeelieferketten
Sehr geehrter Herr Scholz,
ich wende mich an Sie, da ich der Meinung bin, dass politisch mehr dafür getan werden muss, um Menschenrechtsverletzungen in den Lieferketten deutscher Unternehmen zu verhindern.
Menschenrechtsverletzungen, Hungerlöhne und unfaire Handelspraktiken sind zum Beispiel in Kaffeelieferketten deutscher Unternehmen weiterhin verbreitet. Die Preise, die Kaffeeproduzent*innen für die Kaffeebohnen erhalten, sind in der Regel viel zu niedrig, so dass existenzsichernde Einkommen und Löhne eher die Ausnahme als die Regel im Kaffeeanbau sind. Menschenrechtsverletzungen wie zum Beispiel Kinderarbeit sind mit den zu niedrigen Einkommen eng verbunden. Auch die im brasilianischen Kaffeeanbau vorkommende Zwangsarbeit und der Einsatz von Pestiziden ohne Schutzkleidung sind für mich inakzeptabel – genauso wie die Tatsache, dass der deutsche Staat mit der Kaffeesteuer an den ausbeuterischen Kaffee-Handelsbeziehungen mitverdient.
Der politische Handlungsbedarf ist aus meiner Sicht groß. Denn das bestehende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist nicht ausreichend, um den Schutz von Menschenrechten in globalen Lieferketten sicherzustellen.
Ich schließe mich den Forderungen des Forums für Internationale Agrarpolitik (Agrar Koordination) und vieler anderer Akteure an – ich erwarte von der Bundesregierung:
Bitte informieren Sie mich darüber, welche Maßnahmen Sie für faire Preise in den (Kaffee-) Lieferketten ergreifen werden. Vielen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen