Stoppt die Ausbeutung im Kaffeehandel

Wie unfair ist der Kaffeehandel aktuell?

  • Die Einkommen und Löhne im Kaffeeanbau sind in der Regel so niedrig, dass davon für viele keine Existenzsicherung möglich ist – es fehlt an Geld für Nahrung, Gesundheitsversorgung, Bildung und andere Grundbedürfnisse.
  • Auf Grund der niedrigen Einkommen sind viele Familien gezwungen, ihre Kinder auf den Plantagen mitarbeiten zu lassen.
  • Weitere Menschenrechtsverletzungen sind im Kaffeeanbau verbreitet. Dazu gehört zum Beispiel, dass Menschen ohne Schutzausrüstung hochgiftigen Pestiziden ausgesetzt werden. In Brasilien – wo ein Großteil unseres Kaffees produziert wird – herrschen teilweise sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen. 
  • Aktuell kommen nur etwa 6% des Kaffees in Deutschland aus dem fairen Handel. Der Großteil des konsumierten Kaffees basiert auf unfairen Bedingungen für die Kaffeeproduzent*innen. Das darf nicht so bleiben! 

Hier erfährst du mehr über Missstände im Kaffeehandel und Handlungsoptionen

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Menschenrechte und existenzsichernde Einkommen in Kaffeelieferketten

Sehr geehrter Herr Scholz,

ich wende mich an Sie, da ich der Meinung bin, dass politisch mehr dafür getan werden muss, um Menschenrechtsverletzungen in den Lieferketten deutscher Unternehmen zu verhindern.

Menschenrechtsverletzungen, Hungerlöhne und unfaire Handelspraktiken sind zum Beispiel in Kaffeelieferketten deutscher Unternehmen weiterhin verbreitet. Die Preise, die Kaffeeproduzent*innen für die Kaffeebohnen erhalten, sind in der Regel viel zu niedrig, so dass existenzsichernde Einkommen und Löhne eher die Ausnahme als die Regel im Kaffeeanbau sind. Menschenrechtsverletzungen wie zum Beispiel Kinderarbeit sind mit den zu niedrigen Einkommen eng verbunden. Auch die im brasilianischen Kaffeeanbau vorkommende Zwangsarbeit und der Einsatz von Pestiziden ohne Schutzkleidung sind für mich inakzeptabel – genauso wie die Tatsache, dass der deutsche Staat mit der Kaffeesteuer an den ausbeuterischen Kaffee-Handelsbeziehungen mitverdient. 

Der politische Handlungsbedarf ist aus meiner Sicht groß. Denn das bestehende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ist nicht ausreichend, um den Schutz von Menschenrechten in globalen Lieferketten sicherzustellen. 

Ich schließe mich den Forderungen des Forums für Internationale Agrarpolitik (Agrar Koordination) und vieler anderer Akteure an – ich erwarte von der Bundesregierung: 

  • ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten und die Schaffung einer unabhängigen Ombuds- und Preisbeobachtungsstelle
  • das Einsetzen dafür, dass ein zukünftiges EU-Lieferkettengesetz u.a. eine Verpflichtung zur Gewährleistung existenzsichernder Einkommen und Löhne beinhaltet und Unternehmen zum Schutz von Menschenrechten entlang ihrer gesamten, globalen Lieferketten verpflichtet
  • Die Abschaffung der Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee, wenn die Unternehmen nachweisen, dass in ihren Kaffeelieferketten Preise gezahlt werden, die existenzsichernde Einkommen und Löhne garantieren

Bitte informieren Sie mich darüber, welche Maßnahmen Sie für faire Preise in den (Kaffee-) Lieferketten ergreifen werden. Vielen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung.

Mit freundlichen Grüßen

AGRAR KOORDINATION & FIA E.V | STAND 2024